Stationäre Wohnformen im AHB Lichtenberg (§34 SGB VIII)

Ein Angebot stationärer Hilfe, das heißt ein Angebot für eine Unterbringung von Kindern und Jugendlichen außerhalb der Familie, ist immer dann notwendig, wenn Eltern aktuell nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, die Erziehung und / oder Versorgung ihres Kindes in ausreichendem Maße zu leisten. Hierfür gibt es vielfältige Gründe, die in ihrer Art und Dauer stark variieren können, so dass Intensität und Dauer der Hilfe von der Weiterentwicklung familiendynamischer Prozesse abhängen.

Kinder und Jugendliche für die eine Unterbringung außerhalb der Familie, aus welchen Gründen auch immer notwendig wird, können in unseren Wohngruppen eine Form von mittel- bis langfristigem „zu Hause“ finden in welchem Fachkräfte zur Verfügung stehen, die es ermöglichen, auch in schwierigen familiären und persönlichen Entwicklungsprozessen und Umbrüchen das Kind und seine Familie zu begleiten und gemeinsam einen guten Weg in das weitere Leben zu finden. Kinder und Jugendliche, welche nicht in ihr Elternhaus zurückkehren können, haben die Möglichkeit bei uns bis zur Verselbständigung zu wohnen und aufzuwachsen und beim Start in das selbständige Leben begleitet zu werden.

Regelgruppen / Intensivgruppen

In den Regel- und Intensivgruppen werden zwischen sechs und zehn Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 18 Jahren von vier bis fünf pädagogischen Fachkräften in 25-Stunden-Diensten betreut. Die gewählte Angebotsform ist abhängig vom Alter und dem Bedarf des jeweiligen Kindes / Jugendlichen.
In Ausnahmefällen, bspw. bei Geschwisterverbänden, ist auch eine Aufnahme von Kindern unter 4 Jahren möglich.
Das Regelangebot bietet unter anderem die Möglichkeit für Jugendliche, sich in einem klar strukturierten und haltgebenden Rahmen auf die Verselbständigung vorzubereiten.
In den Intensivgruppen besteht durch eine reduzierte Platzzahl ein höherer Betreuungsschlüssel, so dass erhöhten Bedarfen der betreuten Kinder- und Jugendlichen Rechnung getragen werden kann.

Krisengruppen

In unserer Krisengruppe finden Säuglinge und jüngere Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr Aufnahme, welche aus unterschiedlichsten Gründen einer akuten Krisenunterbringung und intensiven Betreuung bedürfen oder die zur Gewährleistung des Kinderschutzes untergebracht werden müssen. Auch Kinder, deren Perspektive durch ein stationäres Clearing geklärt werden muss, werden hier gut betreut.

Erziehungswohngruppen

In familienanalogen Erziehungswohngruppen lebt mindestens eine pädagogische Fachkraft ständig (innewohnend) mit den Kindern zusammen.

Betreut werden Kinder bzw. Jugendliche, die auf Grund psychischer, emotionaler, seelischer sowie sozialer Beeinträchtigung, feste, kontinuierliche Bezugspersonen in einem überschaubaren, fachlich und institutionell gesichertem familienähnlichen Rahmen benötigen. In der Regel sind größere Gruppen, in welchen gruppendynamische Konzepte im Vordergrund stehen, auf Grund biografischer und traumatischer Erfahrungen dieser Kinder eher nicht geeignet. EWGs haben in der Regel drei bis vier Plätze und eine individuell auf die konkrete Zusammensetzung der Gruppe zugeschnittene Konzeption. Es können Kinder jeden Alters aufgenommen werden.


Grundsätzlich besitzt das Thema Elternarbeit in allen Gruppen einen hohen Stellenwert.

Die Wohngruppen des Trägers sind in Lichtenberg, Hohenschönhausen, Treptow/Köpenick und Mahlsdorf angesiedelt und bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit in sozialräumliche Bezüge auch während einer Fremdunterbringung eingebunden zu bleiben. Die Nähe zum Wohnort der Eltern / Familie entspricht der Zielstellung, Rückkehroptionen mit den Gegebenheiten im Sozialraum vorzubereiten und zu begleiten.

Der stationäre Bereich der FamilienbandeBerlin gGmbH wird von der Stiftung ‚Laughing Hearts‘ unterstützt.